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Bitterer geht fast nicht: Der EC Wil verliert das zweite Spiel des Playoff-Finals in der Verlängerung – in Überzahl

8.03.2023

Grosse Enttäuschung in der Wiler Eishalle. Der EC Wil war in Spiel zwei des 1.-Liga-Playoff-Final gegen Bellinzona das bessere Team und kämpfte sich von einem 0:2-Rückstand zurück. Um im Powerplay in der Verlängerung den entscheidenden Gegentreffer einstecken zu müssen. Nun ist am Donnerstag auswärts ein Sieg zwingend.

Am Schluss war es still in der Eishalle Bergholz. Niemand konnte richtig glauben, was gerade geschehen war. Die Tessiner holten sich den zweiten Sieg des 1.-Liga-Playoff-Finals. Und das in Unterzahl. Dabei war der EC Wil gerade am Drücker und hatte eine siebenminütige Überzahlsituation zugesprochen bekommen.

Wil-Trainer Kevin Schüepp fasste die Niederlage zusammen: «Wir sind natürlich enttäuscht. So darf man eigentlich nicht verlieren.» Er versuchte aber nach vorne zu schauen:

«Das Finale ist noch nicht entschieden. Wir werden mit einer grossen Portion Wut im Bauch nach Bellinzona fahren und wollen eine Reaktion zeigen.»

EC Wil über weite Strecken das bessere Team

Die Wiler waren gut in die Partie gestartet. Vor rund 600 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Eishalle Bergholz waren sie in den Anfangsminuten das bessere Team und hätten in Führung gehen müssen. Das Heimteam scheiterte aber immer wieder am starken Tessiner Torhüter oder an der Torumrandung. Bellinzona nutzte die schwache Chancenverwertung der Wiler aus und konnte noch im ersten Drittel den Führungstreffer gehen.

Im zweiten Durchgang hatte der Gast den besseren Start. Wil konnte aber dagegenhalten und spielte im Mitteldrittel aufgrund einer Unsportlichkeit lange in Überzahl. In den bisherigen Playoff-Partien war das Powerplay das Prunkstück des EC Wil. Dieses Mal blieb man aber im Überzahlspiel blass. Zu selten suchte man den Torschuss und zu ungenau behandelte man die Scheibe. Auch hier hatte die GDT Bellinzona die perfekte Antwort. 30 Sekunden vor der zweiten Pause stellte der Favorit auf 2:0.

Doch Wil gab nicht auf. Im Schlussdrittel starteten die Äbtestädter furios. Nur gut zwei Minuten waren gespielt, als in der Eishalle Bergholz zum ersten Mal gejubelt wurde. Alec Jäppinen sorgte für den Anschlusstreffer. Und nur wenige Zeigerumdrehungen später doppelte Jäppinen nach und glich aus. Das Spiel war wieder offen, die Eishalle kochte.

«Wie wir auf den 0:2-Rückstand geantwortet haben, war eindrücklich. Wir gaben uns nicht auf, sondern kämpften uns zurück und hätten den Sieg verdient gehabt», sagte Schüepp. Die Chance, Spiel zwei noch vor der Verlängerung zu entscheiden, hatten die Wiler allemal. Am Schluss hatte Wil 33 Mal aufs Tor geschossen, Bellinzona 21 Mal. Die Chancenverwertung war das grosse Problem an diesem Abend.

Ist die Serie bereits entschieden?

Die Verlängerung musste die Entscheidung bringen. Dort überstanden die Wiler zuerst eine eigene Strafe, bevor ein Tessiner unter die Dusche musste und man selbst ein siebenminütiges Überzahlspiel zugesprochen bekam. Die perfekte Situation, um alles klarzumachen. Doch es kam anders: Der EC Wil verlor den Puck unnötig im Vorwärtsgang. Die Tessiner nutzen die Chance aus und holten mit dem 3:2 den zweiten Sieg in dieser Finalserie.

Viel bitterer hätte es nicht laufen können. Den Wilern war die Enttäuschung in die Gesichter geschrieben. Mit einem Sieg hätte man auswärts in Bellinzona den Matchpuck nach Hause holen können. Hätte. Wäre. Wenn.

So muss am Donnerstag um 20.15 Uhr in Bellinzona ein Sieg her, um das Playoff-Finale verlängern zu können. Schüepp sagte: «Wir haben einen guten Auftritt gezeigt und darauf können wir aufbauen. Aufgeben ist keine Option. Wir müssen diese Partie jetzt schnellstmöglich vergessen und es beim nächsten Mal besser machen.»

Quelle: Wiler Zeitung

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