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Kopf aus der Schlinge gezogen: Der EC Wil siegt im Playoff-Final in der 76. Minute und bekommt ein weiteres Heimspiel

10.03.2023

Der erste Sieg in einem Playoff-Final seit 1998 ist Tatsache. Der EC Wil schlägt Bellinzona auswärts mit 2:1 nach Verlängerung und kann die 1.-Liga-Serie auf 1:2 verkürzen. Matteo Schärer ermöglicht mit seinem späten Treffer ein weiteres Spiel. Mindestens.

Anders als noch am Dienstag jubelte kurz vor 23 Uhr der EC Wil. Er gewann das dritte Spiel des 1.-Liga-Playoff-Finals mit 2:1 nach Verlängerung. Matteo Schärer sorgte auswärts in Bellinzona aus kurzer Distanz für die Entscheidung. Dabei waren die Tessiner in der Verlängerung über weite Strecken das bessere Team gewesen. «Heute war es eine Willenssache. Beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt», sagte Wil-Trainer Kevin Schüepp hinterher.

Es war am Donnerstag also genau andersrum wie noch am Dienstagabend. Damals war der EC Wil in der Verlängerung tonangebend gewesen und Bellinzona hatte den Siegtreffer erzielt – in Unterzahl. Nach dem Wiler Sieg in Spiel drei lässt sich sagen: Hätte man am Dienstag in der Overtime das siebenminütige Powerplay ausnutzen können, wären die Wiler nun kurz vor dem Gewinn der Serie. Schüepp meint dazu:

«Dieses Spiel vom Dienstag ist bereits vergessen. Wir haben nun das Rebreak geschafft und wollen am Samstag ausgleichen.»

Der Sieg kommt einem Befreiungsschlag gleich. Erstens, weil die Äbtestädter mit dem Messer am Hals ins Tessin gereist waren und wussten, dass eine weitere Niederlage das Ende der Serie bedeutet hätte. Andererseits, weil Bellinzona alles andere als der Wiler Lieblingsgegner ist. Weder in dieser Saison noch in den letzten beiden Playoff-Serien der Jahre 2019 und 2020 hatte ein Sieg resultiert gehabt. Tempi passati.

Erstmals in Führung

Der EC Wil startete etwas besser in die Partie als die Gastgeber. Joel Moser brachte die Äbtestädter in der 17. Minute in Front. Es war die erste Wiler Führung in diesem Playoff-Final überhaupt. Die Wiler hatten in jener Phase eine Art Powerplay aufgezogen, ohne in Überzahl zu spielen. Im Mitteldrittel war Bellinzona um eine Antwort bemüht. Als Lars Kellenberger nach einer halben Stunde auf die Strafbank musste, liess sich Patrick Incir nicht zweimal bitten und glich die Partie aus. Weil im Schlussdrittel keine Tore fielen, musste erneut die Verlängerung die Entscheidung bringen.

Dort konnten sich die Wiler bei Torhüter Daniel Schenkel bedanken, der mit einigen Glanzparaden sein Team in der Finalserie hielt. In der 76. Minute entschied Matteo Schärer, der schon ein paar Minuten zuvor eine Grosschance vergeben hatte, die Partie. Er liess sich von Mannschaft und Fans feiern. Es war der erste Wiler Erfolg in einem Playoff-Final seit dem Jahr 1998.

Dreht Wil nun die Serie?

Nun kommt es also am Samstag um 17.30 Uhr im Bergholz zu einem vierten Vergleich zwischen Wil und Bellinzona. Das Momentum liegt nun auf der Seite der Äbtestädter. «Ich denke, dass wir die 600 Zuschauerinnen und Zuschauer vom Dienstag übertreffen werden», so der Wil-Trainer.

Verliert Wil am Samstag, ist zwar die Serie beendet und der Traum vom Ostschweizer Meistertitel gestorben, nicht aber die Saison beendet. Dann würde noch das Spiel um Platz drei warten. Dort träfe der EC Wil auf den HC Prilly. Die Waadtländer haben ihre Playoff-Final-Serie der Gruppe West gegen Sion mit 0:3 verloren.

Gewinnt der EC Wil aber auch am Samstag, so kommt es am kommenden Dienstag auswärts im Tessin zu einer «Belle» um den Titel.

Quelle: Wiler Zeitung

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